CARFAX & Salvage Cars

US Gebrauchtwagen-Kauf

Auf dieser Seite möchten wir Ihnen einige Tipps und Informationen zum Thema US Gebrauchtwagen-Kauf geben, denn leider entpuppen sich vermeintliche Schnäppchen immer wieder als Salvage-Fahrzeuge, die Ihren Besitzern nicht nur hohe Folgekosten, sondern auch viel Ärger verursachen.

Salvage Car

Ein Salvage-Fahrzeug ist ein Auto, das in den USA in einen Unfall verwickelt war und dort auf Grund des Ausmaßes der Schäden nicht mehr repariert, sondern als Totalschaden („total loss“) deklariert und stillgelegt wurde. Normalerweise kaufen Verwerter diese Autos über Restwertbörsen auf, schlachten sie aus, und der Rest gelangt in die Schrottpresse. Stattdessen werden solche Totalschäden aber leider immer öfter nach Europa verkauft und vorwiegend in Osteuropa billig in Stand gesetzt. Das geht in extremen Fällen so weit, dass aus mehreren Totalschäden wieder ein komplettes Auto „zusammengebastelt“ wird. Danach werden sie als „unfallfrei“ oder als „Fahrzeug mit geringem Vorschaden“ weiterverkauft. Für die Firmen, die hinter diesen zweifelhaften Praktiken stehen, ist das ein sehr lukratives Geschäft, denn die Gewinnspanne, die sich mit einem billig reparierten Totalschaden erzielen lässt, ist sehr viel höher als bei einem Gebrauchtfahrzeug mit sauberer Historie.

Billigste „Reparatur“

Damit das Geschäftsmodell mit den Salvage-Fahrzeugen funktioniert, muss die „Reparatur“ in Osteuropa mit möglichst geringem Aufwand und zu sehr niedrigen Kosten erfolgen. Daher wird das Augenmerk vor allem darauf gelegt, die Schäden für einen potentiellen Käufer möglichst „unsichtbar“ zu machen, d.h. die Karosserie wieder herzurichten. Eine technisch einwandfreie, fachgerechte Reparatur mit teuren Ersatzteilen, die Verkehrstüchtigkeit des Fahrzeugs oder auch die Sicherheit der Insassen spielen da leider oft nur eine untergeordnete oder gar keine Rolle. Die zwangsläufigen „Manipulationen“ und technisch nicht korrekt ausgeführten Arbeiten an solchen Fahrzeugen sind meistens nur bei genauer Untersuchung durch einen Fachmann zu erkennen und entweder nur mit hohem Aufwand oder gar nicht zu beseitigen.

Auch wir sind in unserem Werkstattalltag immer wieder schockiert, mit welcher kriminellen Energie da gearbeitet wird. So mussten wir bei normalen Instandhaltungsarbeiten oder der Durchführung von Recall-Maßnahmen schon feststellen, dass ausgelöste Airbags zwar entfernt, aber nicht ersetzt worden waren, oder dass der alte, unbrauchbare Airbag-Sack mit Klebeband wieder „verstaut“ wurde. Die Warnleuchte wird dann einfach überbrückt oder ganz abgeklemmt, so dass der TÜV nichts zu beanstanden hat und der Fahrzeugbesitzer darauf vertraut, bei einem Unfall ein funktionstüchtiges Airbag-System zur Verfügung zu haben. Hier sehen Sie Fotos eines betroffenen Fahrzeugs, die wir mit freundlicher Genehmigung unseres Werkstattkunden zeigen dürfen.

Ausgelöster Airbag-Sack mit Klebeband an der Karosserie fixiert statt ersetzt, Rost und Scherben unter dem Bodenbelag im Innenraum – die Spuren des Unfalls buchstäblich „unter den Teppich gekehrt“.

Oft tauchen auch im täglichen Betrieb plötzlich Fehler oder Probleme auf, die sich die Fahrzeugbesitzer nicht erklären können und die sich dann als unsachgemäß ausgeführte Salvage-Reparaturen herausstellen. Da es mit diesen unzureichend reparierten Fahrzeugen häufig zu Problemen kommt oder sogar sicherheitsrelevante Mängel bestehen, sind teure Werkstattaufenthalte oft unumgänglich. Die Zeche zahlen am Ende leider meistens die ahnungslosen Käufer. Sie als Kunde können beim Gebrauchtwagenkauf jedoch einiges tun, um sich vor unliebsamen Überraschungen zu schützen.

Informationen über Vorschäden

Da in den USA alle Schäden erfasst werden, die offiziell gemeldet oder repariert werden, lässt sich die Historie eines US-Fahrzeugs bis zum Tag des Exports nach Übersee leicht nachverfolgen. Das bekannteste Portal hierfür ist CARFAX (www.carfax.eu). Privatpersonen und Händler können dort mittels der Fahrgestell-Nummer den kompletten Report zum Fahrzeug abrufen. Manchmal genügt es aber auch schon, im Internet nach der Fahrgestell-Nummer zu suchen, da in einigen Fällen noch die Original-Fotos der beschädigten Fahrzeuge aus den Online-Auktionen der Restwertbörsen verfügbar sind.

Achten Sie beim Lesen des CARFAX Reports auf Schlagworte wie „disabling damage reported/vehicle disabled, vehicle towed, Airbag(s) deployed, total loss vehicle“ oder „Salvage title/certificate issued“. Auch bei Autos mit Hochwasserschäden kann es zu massiven Problemen besonders mit der Elektrik kommen, die oft kaum zu beseitigen sind. Wenn ein so genannter Salvage Titel ausgestellt wurde, bedeutet das, dass die Kosten für die nötigen Reparaturen mehr als 75% des Wertes betragen hätten, den das Fahrzeug vor dem Unfall hatte. Autos, die in den USA so deklariert werden, dürfen dort in der Regel nicht mehr für den Straßenverkehr zugelassen werden – meist wegen eines schweren Unfalls mit Totalschaden.

Rost an sicherheitsrelevanten Teilen wie hier am Beifahrerairbag, Probleme mit der Elektrik – das sind häufige Folgen eines Wasserschadens!

CARFAX Report

Wir empfehlen, vor dem Kauf eines gebrauchten US-Fahrzeugs genau zu recherchieren und einen CARFAX Report abzurufen (www.carfax.eu). Die knapp 40 Euro hierfür sind gut angelegtes Geld und können Ihnen hinterher viel Ärger ersparen. Sie sollten den Report selbst abrufen und nicht auf eine vom Händler vorgelegte Papierversion vertrauen. Wir hatten schon Kunden, denen ein nachweislich gefälschter CARFAX Report gezeigt wurde – Photoshop & Co. machen es möglich. Wenn es Grund zu Zweifeln gibt, empfehlen wir, das Fahrzeug vor dem Kauf durch einen Sachverständigen begutachten zu lassen. Ein seriöser Händler wird damit kein Problem haben und Ihnen auf Verlangen auch die Fahrgestell-Nummer zur Überprüfung nennen. Diese ist bei US-Fahrzeugen übrigens auch in der Frontscheibe abzulesen.

Das Geschäft mit Salvage-Fahrzeugen ist nicht nur zum Schaden der Kunden, sondern beschädigt den Ruf der gesamten US-Car Branche und damit auch den Ruf aller ehrlichen Händler. Wir hoffen, diese Informationen helfen Ihnen bei der Orientierung auf dem US-Gebrauchtwagenmarkt. Gerne unterstützen wir Sie auch dabei, das für Sie passende Fahrzeug zu finden. Larry Clayton steht Ihnen mit mehr als 25 Jahren Erfahrung zur Verfügung und ist dank seiner amerikanischen Wurzeln bestens vernetzt. Wir haben ständig eine Auswahl gebrauchter Fahrzeuge mit sauberer Historie auf Lager, suchen aber auch gezielt nach einem Auto in Ihrer Wunschkonfiguration.

Wenn Sie mehr zum Thema Salvage erfahren möchten, empfehlen wir Ihnen folgende Berichte: